MEIN KUNST- UND KULTURWERK ZUM ROMAN DER MANN IM STROM VON SIEGFRIED LENZ
Sprache und Schrift sowie Sehen und Bild unterliegen laufend einer Veränderung in der Wahrnehmung. Informationsfluß findet zunehmend sowohl über die bildlich-visuelle, als über die schriftlich-abstrahierte Ebene statt. Hier stelle ich ein Projekt vor, in dem die Geschichte eines Romans via kreativer Fotografie, individuellem Design und mit einem einzigartigen Herstellungskonzept erfreulich anders zugänglich gemacht wird – Als Einheit aus verschiedenen Wahrnehmungsangeboten per Text, durch Bilder, zum Anfassen, mit Typografie, die zum Blättern, Hören, Fühlen und zu individuellen Assoziationen inspiriert.
Wasser ist in strömender Bewegung und ständiger Verwandlung,
einem Lebenslauf gleich. Der Mann im Strom ist mittendrin und unter uns.
Henning Alberti
Der Roman Der Mann im Strom von Siegfried Lenz ist die Geschichte uber einen Mann, der als Wracktaucher arbeiten will und dem die Hürden des Alters und die des jungen Lebens in den Weg gestellt werden. Es sind Aneinanderreihungen vieler kurzer Einzelbegebenheiten, die alle miteinander verwoben sind. Alles hat einen Bezug zueinander und bildet die Gesamthandlung in einem verwobenen System. Aus dem Roman habe ich die mir essenziellen Szenen separiert. Sie dienen als Vorlage fur eine fotografische Nacherzählung, bei der ich tief in die Geschichte und ihre Spielorte eingetaucht und mit meinen persönlichen Bildern zurückgekehrt bin. Daraus entstand dann das Gesamtwerk Worte werden Bilder werden Worte – Der Roman (Worte) wird zu meinen Bildern, die zu eines jeden/einer jeden persönlichen Deutung (Worte) werden.
KOMMUNIKATION MIT DER GESCHICHTE UND MIT SICH SELBST
Kreativ-konzeptionelle und kommunikativ-gestalterische Umsetzung der Geschichte aus einem Roman in einen Bildband plus Textband unter Verwendung künstlerisch-illustrativer Fotografie, Typografie und individueller produktionstechnischer Gestaltungsmittel. Dies geschieht durch erzählerisch-assoziativer Bildsprache, vereinzelt mit Bezugen zur Textvorlage. Die im Projekt gewählte Bildsprache bedeutet keine Entfernung vom Text, sondern provoziert eigene Assoziationsprozesse in uns Betrachtenden, die uns nicht von der Anstrengung der persönlichen Auslegung befreien.
… Manfred wird seinem Ruf als Taugenichts ganz und gar gerecht und läßt Lena schon in der ersten Nacht alleine, so daß sie ab dem nächsten Morgen ziellos und verlassen durch die unbekannte große Stadt irrt.
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TAUCHEN SIE EIN IN DIE WELT UNTER DEM STROM
Henning Alberti – Fotobildband Worte werden Bilder werden Worte
Siegfried Lenz – Roman Der Mann im Strom
Björn Kersten – Musik-CD Bilder werden Klänge
Fotobildband, Roman, Musik-CD und Kunstkartenserien in der echten Segeltuchtasche in limitierter Auflage, wunderbar unterstützt und perfekt hergestellt von, mit und bei Albert Bauer Companies in Hamburg.
Der Mann im Strom von Siegried Lenz erscheint im Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
Der Roman ist mit Zustimmung und Unterstützung vom Hoffmann und Campe Verlag Bestanteil des Gesamtwerkes ›Worte werden Bilder werden Worte‹ von Henning Alberti.
DIE FORM IST DER FLUSS, DER FLUSS IST DIE FORM
Auf den Umschlägen von Textbuch und Bildband ist eine grafische Form gedruckt. Was ist damit dargestellt? Wenn wir uns mit dem Roman von Siegfried Lenz und der visuellen Welt von Henning Alberti beschäftigen, ahnt man, daß es da kreative Zusammehänge geben kann… Auch wenn der Fluß Elbe nie im Roman erwähnt wird, wissen wir beim Lesen doch bald, daß es nur dieser eine sein kann. Und wenn wir uns die Silhouette auf den Umschlägen genau angucken, wissen wir, daß es sich nur um die des Flusses handeln kann. Hier wurde zum Druck die Schmuckfarbe Kupfer gewählt, um das im Roman immer wiederkehrende Metall gestalterisch aufzugreifen. Ebenfalls ist das Seitendesign von dünnen Kupferlinien durchwoben!
Übrigens, bei Produktion und Druck spricht man von Druckform, wenn es um den Gegenstand geht, mit dem das zu druckende Motiv auf den Träger übertragen wird. Im Offset ist es die Druckplatte. Und der Film dazu ist natürlich schwarz belichtet, auch wenn es später Kupfer wird und der sieht dann so aus:
Hier noch eine weitere Eigenheit aus der Post-Produktion: In manchen der Ansichten auf dieser Webseite sehen wir die Designelemente, die den Kupfer-Farbton angeben, in einem braunrot. Das ist die Farbe, in der ich in meiner Layout- und Reinzeichnungsphase die später zu druckende Sonderfarbe Kupfer angelegt habe und zeigt mir an, daß sie in einem extra Kanal belichtet werden soll. Später bekommt diese Form eine eigene Druckplatte und eine eigene Farbe in den Farbkasten – die von mir gewünschte Schmuckfarbe Kupfer!
DER GETEILTE BUCHBLOCK MACHT’S MÖGLICH
Zur Visualisierung und zum Nacherleben der zwei Haupterzähstränge aus dem Roman habe ich den Buchblock so gestaltet und in der Produktion geteilt, daß jeder Strang individuell geblättert werden
kann. Damit möchte ich auf das ›Sehen in Teilbereichen‹ eingehen, indem ich ein optisches Angebot vorlege, in dem dies visualisiert wird. Es soll keine Vorgabe für den einfachen visuellen Konsum
sein, es soll uns Lesende erfreuen und inspirieren und unsere Gedanken zum Schweifen veranlassen.
Die Bilder dürfen für sich sprechen, Szenen können entdeckt werden, es gibt einen Anreiz, sie nachzuempfinden und gedanklich weiter zu entwickeln. Durch das Angebot, das Buch auf beiden Ebenen
getrennt voneinander zu blättern, kann Lenz’ Konzept der sich immer wieder begegnenden Personen und Handlungen nach persönlichem Empfinden nachvollzogen werden und szenenindividuell vertikal
kombiniert werden. Mit dem Wissen aus dem Roman, können hier Szenen in Verbindung gebracht werden, die in der Chronologie des Romans nicht im direkten Bezug zu einander stehen, inhaltlich aber
Gemeinsamkeiten und Bezüge zueinander aufweisen.
In die Gestaltung ist eine Typografie integriert, mit der nichtparaphrasierende Textstellen mit den Bildern korrespondieren. Im Buch wird einerseits die horizontal dahinfließende Erzählstruktur, sowie die Zusammengehörigkeit der Einzelbegebenheiten mit der technischen Umsetzung der zwischen oben und unten getrennten Buchblöcke erlebbar gemacht. Das Querformat assoziiere ich mit dem Fluß der Geschichte, dem Strom, in dem alles geschieht.
INDIVIDUELLE MÖGLICHKEITEN DER ZUSAMMENSTELLUNG DURCH DEN GETEILTEN BUCHBLOCK
Nun gibt es also folgende Kriterien, die ich in meiner Gestaltung berücksichtige und erlebbar machen möchte:
Die Person Kuddl ist der Wertewelt von Hinrichs zuzuordnen. Hinrichs’ Sohn verfolgt ebenfalls die Werte des Vaters. Nur die Tochter verläßt diese und entwurzelt sich selbst – Auch hier Symbolsprache: Sie springt in letzter Sekunde auf die davonfahrende Barkasse, trennt sich vom festen Grund und begibt sich somit auf schwankende Planken, auf den Strom:
STANDPUNKT BEZIEHEN, INNERE BILDER ABGLEICHEN
Wenn ich als Beispiel im Buch die Seiten kombiniere, auf denen oben die Jugendlichen zu sehen sind, die Hinrichs am Denkmal niedergeschlagen haben und unten die Doppelseite wähle, auf der das Barkassenunglück in der Nacht dargestellt wird, dann sind u.a. folgende Assoziationen möglich, die aus Gesprächen mit Lesern des Romans stammen: Die sechs jungen Leute schrecken nicht davor zurück, einen einzelnen Mann niederzuschlagen. –Ihre Relation zu Gewalt hat die Ebene der natürlichen Kräfteverteilung verloren, sie zeigen keine Gnade und kein menschliches Empfinden für Hinrichs. Dieser schwimmt an anderer Stelle im Buch in die sinkende Barkasse,
um seinen Gegner Manfred nachzutauchen, der ihm kurz zuvor davon erzählt hat, er wisse von der Urkundenfälschung. Hinrichs nimmt es in Kauf, nach der von ihm selbst veranlaßten Rettung Manfreds von diesem verraten zu werden. Er hätte zu dem Zeitpunkt mehrere Gründe (die Szene am Denkmal ist der Rettungsszene vorweggegangen), nicht noch einmal ins Wasser zu steigen… Der Betrachter wird somit dazu veranlaßt, selbstständig Beziehungen herzustellen, Standpunkte zu beziehen, Kombinationsmöglichkeiten zu probieren. Dies muß er im ständigen Abgleich mit seinen inneren Bildern und Erlebnissen tun, die er zum Roman entwickelt hat.
FÜR WEN? – FÜR UNS ALLE
Durch die fantasieanregende Bildsprache und das kreativ-konzeptionelle Oben-zu-unten-Layout mit seinen Kombinationsmöglichkeiten ist eine aufgeweckte Wahrnehmung gefordert, die ich besonders bei junggebliebenen Menschen erwarte und dieses Werk die Verbindung zu diesem Kreis herstellen kann. Desweiteren sollen Liebhaber außergewöhnlicher Druckerzeugnisse erreicht werden sowie ästhetisch orientierte Menschen mit einem Bedürfnis nach dem Schönen mit Idee und Inhalt.
PERSÖNLICHE IDENTIFIZIERUNG, MEIN WAGNIS, EINSATZ UND DIE LUST AM ABENTEUER
Ich wollte in meiner Arbeitsweise so vorgehen, wie ich es von meiner herkömmlichen Art dem Leben zu begegnen, gewohnt bin: Den Dingen unvoreingenommen begegnen, sie auf mich wirken lassen und
erst nach genauer Betrachtung, Verinnerlichung und genauem Erleben in eine angemessene visuelle Form umzusetzen.
Natürlich habe ich im Vorfeld meiner fotografischen Arbeit ausführliche Planung betrieben und die Wahl des Motivs weitgehend festgelegt. Dennoch spielte schon da der Zufall eine gewisse Rolle
in soweit, daß ich ihn als aktives Gestaltungselement nutzte. So hatte ich einige Einstellungen zu exakt vorherbestimmen wollen und endete am Set in dem Desaster, stundenlang diese Willkür
künstlich erzeugen zu wollen. Manchmal war es dann die Übermüdung nach mehreren langen Nächten der Arbeit, die mich veranlaßte, eine andere Art der Fotografie zu versuchen, die das gewünschte
Ergebnis herbeiführte. Dennoch war auch in diesen Fällen die Vorarbeit nötig, um zu dieser Erkenntnis und dieser Handlungsweise zu gelangen.
Viel hilfreicher waren da die Phasen, in denen ich mich vollkommen der Materie widmen konnte und mich irgendwann selbst als aktiver Teilnehmer in der Geschichte betrachten konnte. Dies gelang nur
dadurch, die Spielorte so authentisch wie möglich zu finden, um aus ihrem Erleben heraus aktiv zu werden (der Vorteil des Romans ist, daß sich im berufstechnischen Segment seit Lenz bis
heute nicht viel verändert hat): So konnte ich mich während der aktiven Fotophase immer mehr mit den unterschiedlichen Personen identifizieren:
So schuf ich der willkürlichen Fotografie eine Basis, von der aus ich kreativ arbeiten konnte mit konkretem Wissen über meine Motive.
Auszug aus Die Vorgehensweise zu Worte werden Bilder von Henning Alberti
DIE FORM FOLGT DER FUNKTION, HIER FOLGT SIE ALSO DER GESCHICHTE
Diese soweit erläuterte Erzählstruktur im Roman werde ich in meiner Arbeit berucksichtigen. Dazu schaffe ich folgende Parameter:
Dabei wurde wieder eine Abfolge hergestellt, die im Layout hintereinander erscheint. Es wird im Buch zwei Ebenen geben, eine fur Hinrichs’ Erlebnisse und eine fur Manfreds. Im Layout werden diese
Ebenen durch einen horizontalen Schnitt im Buchblock getrennt und können so separat voneinander umgeblättert werden. Eine Doppelseite auf jeder der Ebenen steht fur eine Begebenheit.
Durch das Angebot, getrennt voneinander die beiden Handlungsstränge zu blättern, ermögliche ich es dem Betrachter, Szenen selbständig in Bezug zu stellen. Ich habe nämlich festgestellt, daß jeder
›Testleser/in‹ andere Assoziationen hatte und immer neue Verbindungen gedanklich hergestellt wurden. Somit können die Komplexizität des Romans erlebt und die Zusammenhänge durch das Angebot an
Kombinationen erkannt werden.
Da es sich um eine Begleitung zum eigentlichen Roman handelt, gehe ich davon aus, daß wir Betrachtende den Roman erinnern und den Hintergrund jeder Handlung erkennt und den Bezug zum Buch
problemlos herstellt.
KUNST UND FOTOGRAFIE ERLEBBAR MACHEN
Über das Erlebnis mit meinem Buchprojekt in den Händen hinaus sind bereits viele Ausstellungen mit den Bildern aus Worte werden Bilder werden Worte gezeigt worden. Dazu gab es jedes mal unterschiedliche Drucksachen, wie z.B. Einladungskarten mit Entdeckungs- und Erkenntnisfunktion.
Hallo Henning! Wow!
Ich habe Deine Seite (wieder-)entdeckt, nachdem Du uns die schöne Geburtstagskarte hast zukommen lassen. Und ich muss sagen, ich bin ehrlich beeindruckt! Deine Bilder, Deine Art zu
fotografieren und Deine Philosophie dahinter sind in der Tat einzigartig. Insbesondere Dein Projekt "Worte werden Bilder werden Worte" finde ich mehr als gelungen! Ich habe bisher
niemanden kennengelernt, der einen Roman auf diese Weise umgesetzt bzw. in Szene gesetzt hätte. Deine Bilder haben eine wunderbare Sprache zum Roman gefunden. Ich bin immer begeistert, wenn es
ein Fotograf schafft, dass seine Bilder eine Geschichte erzählen. Eine Eigenschaft, die mir bisher verwehrt blieb, aber ich bin ja auch kein Fotograf, sondern nur ein Knipser.
Deinen Weg, zuerst die Geschichte zu finden, um dann dazu die Bilder zu machen, kann ich nur bewundern! Und jetzt gehe ich los und hole den "Mann im Strom"! Diesen Roman von Lenz
kenne ich nämlich noch nicht. Ich werde Deine Seite noch das eine oder andere Mal besuchen, um mich ein wenig inspirieren (Lesotho!
Ein Traum in Schwarzweiß!) oder auch anspornen zu lassen (Bogenminuten! Die fantastischen
Perspektiven!).
Ich wusste ja durchaus, dass Du ein ausgesprochen kreativer Mensch bist. Ich hatte keine Ahnung von dem Ausmaß!
A. G.
AUS EINEM FUNDUS VON 4000 MOTIVEN SCHÖPFEN
Aus der Dokumentation zum Projekt: Persönliche Vorgabe war es, jedes Motiv aus dem Roman zuerst in mir selbst und dann in der Außenwelt zu finden, dort zu inszenieren und fotografisch umzusetzen. Es sind somit alles Originalbilder in einem Fundus von ca. 4000 Negativen und Dias, der für die Arbeit Worte werden Bilder werden Worte entstanden und nahezu unerschöpfliche Quelle für vielfältige Ausstellungen ist.
WORTE WERDEN BILDER WERDEN KULTURBEITRAG
Mein Bildwerk Worte werden Bilder werden Worte hat Motive hervorgebracht, die Bestand haben und zu eigener Interpretation des Romans inspirieren. So geschah es auch bei der Hamburger Kulturbehörde. Dort beteiligte ich mich umfangreich am Kulturprojekt Eine Stadt liest ein Buch in Hamburg mit meinem Kunstbeitrag aus Barkassenfahrten, Lesung an Bird, Kunstausstellung auf einer alten Werft im Hafen, Autorenlesung in der Speicherstadt und einer zweiten Kunstausstellung am Lesungsort. Seitdem sind diese Werke mehrfach in Ausstellungen immer wieder neu zusammengestellt gezeigt worden.
Ausstellungsbanner in ca. 300 cm Breite
KOMPOSITIONEN VON BJÖRN KERSTEN
Hier treffen sich die Kreativen! Björn Kersten ist Musiker und Komponist, kennt mich gut, sah meine Bilder und war vom Fleck weg motiviert, seine musikalischen Talente spielen zu lassen. "Henning, ich mache Dir Musik zu Deinem Projekt. Aber nicht zum Roman, ich sehe Deine Bilder und will zu ihnen Lieder komponieren!" – So geschehen auf der CD Bilder werden Klänge.
POSTKARTEN UND MINIPOSTER
Ausgewählte Episoden und Geschichten aus dem Roman werden von mir in Bildernin kurzen Sequenzen erzählt. Es sind kleine Storyboards. Einige der Bilderserien gibt es gedruckt, zusammengetragen und mit Bandarole gebündelt als 4er-Postkartenserien im Format 16,8 x 11,3 cm und in 5er-Serien als 'Miniposter' im Format 11,2 x 7,7 cm hochwertig gedruckt und mattlackveredelt von Albert-Bauer KG in Hamburg auf Bilderdruckpapier Maxisatin von IGEPA.
Beim Lesen vom Roman Der Mann im Strom merkt man, wie auch in einen anderen Romanen, wie sehr Siegfried Lenz Anteil nimmt am Leben, am Schicksal der Menschen. Die Quelle des Lebens und dieser Schicksale ist der Alltag, in dem sich das Element der Zeit und der Vergänglichkeit wiederspiegelt. Schon in den jungen Jahren, in denen er den Roman schrieb – er war erst 30 Jahre alt – dachte er darüber nach, daß das Alter eine Belastung für den Menschen werden kann, eine gesellschaftliche Ausgrenzung bedeutet, der sich manchmal überhaupt nicht widersetzt werden kann. Dies ist beim Roman Der Mann im Strom eines der Hauptmotive.
Auszug aus Lenz und die Objektivität von Henning Alberti
Hier zwischendurch nochmal etwas Inhaltsbeschreibung zu einer der Doppelseiten in meinem Buch:
Ihre aussichtslose Situation treibt Lena in einem Selbstmordversuch. Kuddl, der sie zufällig dabei beobachtet, zieht sie im letzten Moment aus dem trüben Wasser und nimmt sie mit nach Hause.
WORTE WERDEN BILDER – BILDER WERDEN WORTE
Zu diversen Ausstellungen wurde die Kunstzeitschrift Bilder werden Worte mit meinen Texten gesetzt und von mir gestaltet und als 1/1-Einfarben-Sonderfarbendrucksache hergestellt. Die Zeitschrift ist ein Faltplakat im Format DIN A1 gefalzt zu DIN A4 (und wenn gewünscht weiter zu DIN A5). Mit ihr erhalten wir einen guten Eindruck vom Projekt Worte werden Bilder werden Worte und der Fotografie dazu. Außerdem ist die Zeitung lesenswert mit den Beiträgen Die Sprache meiner Bilder und Die ins Leere laufende Sehnsucht.
EIN PAAR (VERKÜRZTE)* INFOS ZUM GESTALTUNGSRASTER IM BILDBAND
Bis zum vorliegenden Ergebnis meines Projekts habe ich über zwölf Prototypen zum Prüfen der Stimmigkeit des Layouts für den Bildband geklebt und gebunden. Dies war nötig, da eine Arbeit, die
in den Händen gehalten, geblättert und ›begriffen‹ werden soll, nicht rein digital konzipiert werden kann. Meine persönliche Formatvorgabe war das Querformat, für das ich unterschiedliche
Seitenverhältnisse probierte, die den drei Anforderungen gewachsen sein mußten:
Geschlossen wie offen sollte eine schöne Proportion entstehen.
Das Format wird horizontal halbiert und die Ebenendimensionen sollten einzeln und
zueinander in passendem Verhältnis stehen.
Bei der Suche stieß ich auf unerwartete Komplikationen, da ich mich an den Empfehlungen von Jan Tschichold orientierte, der in seinen Ausführungen allerdings nicht auf das von mir verwendete
Merkmal der horizontalen Seitenteilung eingeht. Außerdem hatte ich bei den Formaten, die ich nach seinen Ratschlägen konzipierte, das Problem, die Negativformate Kleinbild (2:3) und Mittelformat
(1:1) zu integrieren, die ich nicht verändern wollte.
*Mehr Info gebe ich gerne preis, falls Interesse besteht. Es gibt eine ausführliche Dokumentation und ich kann auch gerne zum Projekt referieren.
Mein Denkfehler während der Konzeption war, von außen an die Formatdefinition heranzugehen. Es bedurfte unzähliger Versuche, bis ich auf die Idee kam, diese beiden Formate in Relation zu
stellen, sie als Kern des Ganzen zu betrachten und nach Außen zu erweitern. So entwickelte ich das Format 224 x 280 mm im Seitenverhältnis 1:1,25.
Aufgeschlagen und geteilt wird es in das Format 112 x 560 mm, das ich an der optischen Mitte ausgerichtet habe, indem der untere Formatstreifen eine tatsächliche Höhe von 115 mm mißt, das
endgültige Maß also 227 x 280 mm beträgt. Anders gesagt: Das Format hat ein Seitenverhältnis von 10 x 6 KB-Formaten oder 10 x 4 (respektive 5 x 2) Mittelformaten. In diese Größenverhältnisse
passen die Bildformate in folgende zwei Raster…
…die miteinander kombiniert das endgültige Seitenraster ergeben, das durch Linien für das KB-Hochformat ergänzt ist:
Dieses Raster gab mir genügend Gestaltungsspielraum, da ich alle Seitenformate der Bilder in ihm vereinen kann:
Kiek mol:
Genug Fachsimpelei, hier lieber noch ein paar schöne Fotografien aus dem Projekt:
SIE HABEN AUCH EIN PROJEKT IN SACHEN KUNST, KULTUR, KONZEPTION, BUCHGESTALTUNG, TYPOGRAFIE, VISUELLE KOMMUNIKATION UND FOTOGRAFIE? ODER ALLES ZUSAMMEN? DANN AB ZU