KOMMUNIKATIONSDESIGN UND FOTOGRAFIE FÜR EINE GEMEINSCHAFTSZAHNARZTPRAXIS – TEIL 1
Zahnarzt? "Aua!" – So denken viele von uns und selten gehen wir gerne zum Zahnarzt. Es beginnt aber schon vor der Behandlung. Den Weg zur Praxis finden. – "Füllen Sie mal diese Formulare aus." – "Wo ist das Wartezimmer?" – "Herr Alberti, bitte ins Behandlungszimmer 3." – Das typische Kauderwelsch beim Arzt, da verstehen wir oft nur Zahnarzt.
Wie kann die Furcht und Verwirrung gemildert werden und Vertrauen entstehen? Zum Beispiel so wie in der Praxis Runge & Runge:
Mit der Zahnarztpraxis Runge & Runge begann im Jahr 2002 eine intensive Zusammenarbeit für ein einheitliches, stringent durchdekliniertes und konsequent angewendetes Praxis-Corporate-Design, das sich bis heute zu einem umfangreichen Projekt ausgeweitet hat, das nahezu alle Bereiche mit wunderbarem Design versorgt – Drucksachen, Wege-Leitsystem, Internetdesign, Praxiskonzept und -räumegestaltung, Formulare, Hinweise, Informationsbereiche, Vorträge, uvm.
Die Idee: Gut strukturierte Information, gut optisch aufbereitet. Keine Fragen unbeantwortet lassen, Vertrauen schaffen und so die Patienten/innen an die Hand nehmen.
Hier sind einige der vielen Bereiche abgebildet, die unter dieser Idee und dem visuellen Konzept von Henning Alberti für die Praxis Runge & Runge vereint sind. Beginnen wir mit der Wortmarke. Allgemein sehen wir zu oft:
Anwaltskanzlei = Waage oder Justicia
Physiotherapie = Wirbelsäule
Zahnarztpraxis = Zahn
usw.
Aber in guter visueller Kommunikation geht das so nicht! Es muss mindestens eine kleine intellektuelle Herausforderung bestehen, um Erinnerungswert zu erzeugen.
(Zur Bohrmaschine kommen wir später…)
Bei der Gemeinschaftspraxis Runge & Runge haben wir uns auf den Zusammenhalt der beiden Partner und eine langlebige, zeitlose Optik ausgerichtet und landeten bei der visuellen Hervorhebung des &-Zeichens und der provozierenden Farbe Rot.
Zum ersten und guten Eindruck gehört eine schöne Visitenkarte, auf der weitgehend alle visuellen Elemente vereint sind, die sich anschließend überall wiederfinden lassen: Schriftart, Schriftfarbe, typografische Merkmale, Formen, Farben und Flächen (Verhältnis von unbedruckt zu bedruckt ist ebenfalls ein Gestaltungselement!), Bildsprache, die Praxisphilosophe "Gesunde Zähne von Anfang an", usw.
Übrigens bekommen alle Mitarbeiter eine eigene Visitenkarte. Das stärkt die Identifizierung mit der Praxis und das positive Teamgefühl. Und wenn dann auch noch Portraits dazukommen, ist es eine teamgeistfördernde Maßnahme: "Oha, der Fotograf kommt! Was ziehe ich denn nur an?!?" – ist im Vorfeld schön spannend für alle und im Anschluß wird fleißig über die Bildergebnisse diskutiert.
In den digitalen Medien hat sich das visuelle Design zu einer eigenständigen Disziplin entwickelt. Internet ist für die visuelle Kommunikation unverzichtbar. Ein gut konzipierter, schön gestalteter und gut strukturierter Internetauftritt für die Gemeinschaftspraxis Runge & Runge ermöglicht die Kommunikation in Wort und Bild und die zielgerichtete Verm
arktung der Angebotsbereiche.
Aber es ist oft viel wichtiger, erstmal nur visuell einen guten Eindruck auf den ersten Blick zu vermitteln, der dann bei näherer Beschäftigung auch inhaltlich gut ausgestattet ist:
Für den Fall, dass jemand nach der Webseitenadresse fragt, gibt es selbstverständlich einen Mini-Handzettel mit WWW-Adresse in Visitenkartenformat:
Wie oft schlottern uns die Knie, wenn es heißt, "Herr Alberti, bitte in Behandlungszimmer 3" und wir sind bange, das Zimmer nicht zu finden. Also Kommunikation betreiben! Eine gute Beschilderung gestalten und gut sichtbar anbringen!
DAS GROSSE PRAXISBUCH
Um das Vertrauen der Patienten zu gewinnen, gibt es vorab ausführliche Informationen über die Praxis und die Mitarbeiter im Großen Praxisbuch. Das ist ein Klemmrücken- oder Buchringe-gebundenes Buch mit stabilen Seiten, die einzeln und kurzfristig aktualisiert werden können. In einer Variante ist der rote Corporate-Design-Streifen auf dem Titel aus Samt!
…übrigens mit schön klar gestaltetem Lageplan, der auch in anderen Medien Verwendung findet! Also auch hierin Wiedererkennung und visuelle Vertrautheit!
Zu einer vollumfänglichen Corporate-Design-Entwicklung gehöret Ambiente- und Imagefotografie. Im Zuge der Findungs- und Identifizierungsprozesse haben solche Fotos oft ein erstaunliches Verdichtungspotenzial. Selbst sieht man als Arzt den Wald vor Bäumen nicht, aber wenn der Designer und Fotograf mit kreativem und übergeordnetem Blick die Umgebung entdeckt und abbildet, ist das Erstaunen oft sehr groß – Was? So schön ist es bei uns? Na klar, sonst könnte ich es nicht fotografieren. Das sehen auch zukünftige Patienten/innen beim Besuch auf der Praxiswebseite. Und ab jetzt haben wir gute Bilder, um mit der Gestaltung loszulegen.
…übrigens sind die Couverts schön umlaufend bedruckt, also bis zum Rand und darüber hinaus. Das ist normalerweise nicht möglich, weil die Druckmaschine immer einen Sreifen am oberen Rand vom Umschlag als Greiferrand braucht, der dann nicht bedruckt werden kann. Aber hier haben wir zuerst gedruckt, dann gestanzt, dann gefalzt und geklebt.
Jede Drucksache wirkt mehrfach. Wie oft haben wir es, dass wir die wichtigen Informationen irgendwo in einem Stapel Unterlagen hrrumliegen haben, an der Kühlschranktür angeklemmt, zwischen anderen Sachen im Regal,... Aber wir wissen, dass sie dort irgendwo sind. Und dann sind sie im richtigen Moment zur Hand. Also kleine Praxisbroschüre gestalten und dessen sechs Seiten zu DIN lang gefalzt ergibt:
Wie oft müssen wir in Praxen irgendwelche Formulare ausfüllen? Und wie oft sind das grauenvoll 'gestaltete', schäbig kopierte, schwer zu lesende Formulare! Also schön gestalten, leserlich setzen, graue Typo anstatt Schwarz, das schreckt weniger ab, großzügige Freiräume und lange freie Zeilen für die Einträge – schon macht es Spaß, die Formulare auszufüllen!
Viele Themenbereiche sind in übersichtlichen Informationsfaltblättern inhaltlich und gestalterisch ansprechend aufbereitet. So kann man immer nochmal nachgucken, was der Arzt/Ärztin erzählt hat und was man da eventuell nicht verstanden hat. Außerdem hat der Arzt/Ärztin eine gute Möglichkeit zu sagen: "Schauen Sie sich das in Ruhe an und wenn’s Fragen gibt, melden Sie sich bitte." – Das schafft Vertrauen.
Innerhalb der Praxis sind alle Informationsunterlagen zusammengetragen an einer Informationsübersicht. Hier ein individueller Konzept- und Gestaltungsvorschlag von mir für eine Infowand, die allerdings auch abgenommen und unter Hinzunahme eines Standfusses eigenständig verwendet werden kann, so z.B. auf Messen und Kongressen.
Gut geordnet geht alles besser. Außerdem macht es einen guten Eindruck, wenn die persönlichen Unterlagen beim Arzt/Ärztin aus einem schönen Ordner entnommen oder darin abgeheftet werden.
MAPPEN FÜR PATIENTENUNTERLAGEN UND FÜR PATIENTINNENUNTERLAGEN
PRAXIS RUNGE&RUNGE PATIENTEN/INNEN-ZAHNBEUTEL
Für die kleinen Patienten gibt es den Zahnbeutel, ein Adhäsionsklappen-, Gleitverschluss- oder Kordelzugbeutel mit allerlei buntem sinnvollem Zeug zur Zahnpflege. Soll ja ansprechend sein, also gleich ein schönes Signet entwickelt, Aufkleber gestaltet und die Beutel damit beklebt.
Wie oft sieht man Haftnotizen von medizinischen Herstellern auf Unterlagen, die eigentlich zur Praxis gehören. Die wissen schon, warum sie die kostenlos oder -günstig verteilen. Also Selbiges tun. Haftnotizen gestalten und herstellen, großzügig und oft verwenden und auch gesamte Haftnotizblöcke wie selbstverständlich an Patienten/innen herausgeben. Die übernehmen dann das gewünschte Verteilen durch deren Verwendung.
Auch bei den Notizblöcken gilt, das visuelle Erscheinungsbild konsequent zu vermitteln und anhand der Notizzettel tatsächlich weiterzugeben. Da kann auch gut mal ein ganzer Block zum Patienten/in wandern. Kleine Geschenke verbreiten die Botschaft.
Selbsterverständlich sollen zu den Notizblöcken die passenden Kugelschreiber nicht fehlen, so läßt sich gut das Praxisdesign fortschreiben…
Terminzettel mit vier bzw. mit zwei Terminoptionen. Schön gedruckt auf 150g-Papier, das wirkt angenehm fest und wertig. Soll ja auch zuverläßlich sein, die Terminabstimmung. Plöderiges Papier hätte eine gegenteilige Wirkung.
Um das Praxisdesign voranzubringen und dessen Umfang zu vergrößern, gibt es auch kleine Etikettenaufkleber, mit denen Gegenstände innerhalb der Praxis und solche, die herausgegeben werden, etikettiert werden können. Hier eine Auswahl mit Motiven aus der Praxisfotografie.
Die Flächen im Wartezimmer sind mit Kunstmotiven versehen, bieten dazwischen aber auch Platz für Patienteninformation. Hier eine Ansicht vom Aufstell- oder Wandrahmen:
Anstatt des üblichen Handspiegels gibt es in der Gemeinschaftspraxis Runge & Runge original Tischtennisschläger, die von einer Seite mit formgenauem Spiegelglas bezogen sind und auf der Rückseite natürlich Corporate-Design-konformes Design aufweisen.
…für förmliche Nachrichten unter den Kollegen/innen mit Absenderzeile und Ankreuz-Themen und und als frei auszufüllende Blanco-Karte für die persönlichen Nachrichten und Grüße.